Simone - Diabetes Stammtisch
Diagnose: Diabetes Mellitus Typ 1
Nach jahrelangen unzufriedenen Werten entschied ich mich 2011 endlich auf die Insulinpumpentherapie umzusteigen. Während ich am Krankenhaus von Bozen auf die Pumpeneinschulung wartete, sprach mich ein Fräulein an und fragte mich, ob ich denn noch nie etwas von einem Diabetikerstammtisch gehört hatte. Zwar hatte ich bis dahin von einem Diabetikerbund gehört, bei dem ich mich auch als Mitglied eintragen ließ, aber noch nie von einem Diabetikerstammtisch. Auf mein verdutztes Gesicht hin, erklärte sie mir, dass es sich dabei um eine Selbsthilfegruppe aus jung und jung gebliebenen Typ 1 Diabetikern handle, die sich mehrere Male im Jahr zu geselligen Runden und zum Meinungs- und Informationsaustausch treffen. In meinen Ohren klang das darauf folgende Angebot mich eintragen zu lassen verlockend und so tat ich es auch. Es dauerte nicht lange und die 1. Einladung zum Treffen folgte. Seitdem bin ich jedes Mal dabei, da ich zum einen nicht nur gerne die alt vertrauten Gesichter sehe, sondern auch immer wieder etwas für mich dazu lerne.
Nachstehend würde ich sagen erfüllt eine Selbsthilfegruppe folgende Funktionen:
- Auffangen: Verzweiflung, ein Gefühl der Desorientierung und Deprimiertheit bildet das Grundmuster, warum Menschen eine Selbsthilfegruppe aufsuchen. In der Selbsthilfegruppe kann jeder seine persönliche Situation schildern und durch Meinungs- und Erfahrungsaustausch aus der Situation heraus finden.
- Ermutigen: Das Ziel der Gruppe ist es auch, mitzuhelfen, die Krankheit erträglich zu machen, dass man trotzdem damit leben kann und wieder mehr Lebensqualität und Lebensfreude zurückgewinnt.
- Informieren: Die Mitglieder der Selbsthilfegruppen sind bestrebt, soviel Wissen wie möglich weiterzugeben. Auch durch Fachvorträge und Literaturhinweise erfahren die Betroffenen mehr über die eigene Krankheit.
- Orientieren: Die wesentliche Qualität des Erfahrungsaustausches in der Selbsthilfegruppe besteht darin, dass man sich an Leuten mit derselben Krankheit orientieren kann. Das Verstanden werden von Menschen hilft, die eigene Situation leichter zu ertragen.
- Unterhalten: Die Selbsthilfegruppen treffen sich meist in geselliger Runde oder zum Wandern und es wird ein bestimmtes „Wir-Gefühl“ über den fachlichen Kontakt hinaus aufgebaut.
Jede Typ 1- Diabetikerin und jeden Typ 1- Diabetiker, die sich noch nicht in eine Selbsthilfegruppe eintragen lassen haben, würde ich ermutigen, dies baldmöglichst zu tun, da man im Austausch mit Gleichgesinnten viele wertvolle Informationen für sich selbst erhält.
Simone, Diabetes Stammtisch