David - Selbsthilfegruppe Stottern
"Ich bin seit dem 4. Lebensjahr Stotterer und mittlerweile in meinem 30. Lebensjahr angekommen. Mein ganzes bisheriges Leben lang habe ich alle Sorgen, Ängste und sonstige negative Emotionen mit mir selbst herumgeschleppt - bis mir der Rucksack zu schwer wurde. Mein Stottern habe ich immer ignoriert, versuchte Situationen auszuweichen, und wollte mich damit nicht identifizieren. Das machte es noch schwerer für mich, wenn ich dann wirklich in solche Stotter-Momente geriet. Es war ein ewiger Teufelskreis begleitet von bröckelndem Selbstwertgefühl.
Ich habe mich nach einigen guten Ratschlägen dazu entschlossen, mit meinem Problem nach außen zu gehen. Damit ich mein Stottern anfange zu akzeptieren, anstatt es zu ignorieren und so auch den Weg zu einem flüssigeren Reden ebne. Der erste Schritt war dabei der Eintritt in die Selbsthilfegruppe für Stotterer. Dieser Schritt hat mir sehr gut getan. Ich konnte auf diese Art und Weise anfangen, mein Stottern unter den Kollegen der Selbsthilfegruppe einfach so zuzulassen, ohne dass ich mir große Sorgen machen musste. In der Gruppe akzeptiert jeder jeden, und es herrscht eine sehr angenehme und menschliche Atmosphäre. Es half mir, das Stottern ganz langsam zu akzeptieren und Wege zu finden, wie ich es besser kontrollieren kann bzw. fast ganz flüssig sprechen.
Anschließend habe ich in kleinen Schritten begonnen, das restliche engere Umfeld in Kenntnis zu setzen. Es hat mir wahnsinnig gut getan. Und die Selbsthilfegruppe war dabei der Grundstein für diese weitere Entwicklung.
Denn: Nur wer zu seinen Schwächen steht ist wirklich stark."
David, Selbsthilfegruppe Stottern für Betroffene Brixen
David